Erfolgreiche Übergabe der integrierten Sportentwicklungsplanung für den Landkreis Potsdam-Mittelmark – jetzt folgt die Umsetzungsphase

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark kann ab sofort auf ein Sportkonzept für die kommenden zehn Jahre zurückgreifen. Das von Wissenschaftlern des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam erstellte Planwerk enthält Maßnahmen zu sechs verschiedenen Handlungsfeldern von Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich der Sportinfrastruktur bis hin zum Ausbau von Kooperations- und Netzwerkstrukturen. 

Die Übergabe durch das Wissenschaftsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Barsuhn erfolgte digital: „Wie in allen anderen Lebensbereichen auch, war der Erstellungsprozess durch die pandemie-bedingten Auswirkungen der vergangenen Jahre geprägt. Umso erfreulicher ist es nun, den Kollegin-nen und Kollegen eine fachlich fundierte sowie gemeinsam erstellte Planung zu überreichen“ so Prof. Barsuhn. Basierend auf den im Sommer 2020 durchgeführten empirischen Erhebungen (Bürgerbefra-gung, Vereinsbefragung, Schul- und Kitabefragung, Befragung der Volkshochschule) wurden die be-teiligten Institutionen sowie kommunalen Vertreter*innen im Sommer 2021 zu insgesamt vier Work-shoprunden eingeladen, in denen zentrale Ergebnisse der Analysen präsentiert und durch Impulse und Ideen aus der lokalen Praxis bereichert werden konnten. Die Workshoprunden wurden dabei be-wusst in den jeweiligen vier Planregionen des Landkreises durchgeführt, um die unterschiedlichen strukturellen Rahmenbedingungen und Herausforderungen der Kommunen berücksichtigen zu kön-nen. Im Ergebnis zeigt sich u. a., dass im Landkreis ein Mehrbedarf an Sporthallenflächen sowohl für den Schul- als auch Vereinssport besteht. Im Rahmen der Umsetzung der Sportentwicklungsplanung profitiert der Vereinssport von der kommunalen Pflichtaufgabe Schulsport als Mitnutzer der Anlagen. Bei den Sportplätzen konnten große Unterschiede zwischen den städtisch geprägten Regionen mit einem Defizit an Großspielfeldern und den eher ländlich geprägten Regionen des Landkreises mit ei-nem rechnerischen Überhang an Großspielfeldern festgestellt werden: „Im Hinblick auf eine moderne sowie sport- und bewegungsfreundliche Wohnumfeldgestaltung wird zukünftig die multifunktionelle Aufwertung bzw. Erweiterung bestehender Großspielfelder zu familienfreundlichen Sportplätzen und Treffpunkten angeregt“, erläutert INSPO-Projektleiter Konstantin H. Pape. „Beispielhaft wurden im Rahmen der Workshopsphasen kommunale Sportareale bzw. entwicklungsfähige Standorte andisku-tiert, bei deren multifunktionale Umgestaltung und Aufwertung verschiedenste Nutzergruppen profitieren. In einem Flächenlandkreis wie Potsdam-Mittelmark spielen dabei auch immer Themen wie die verkehrliche Anbindung, sprich der Transfer von A nach B, sowie die Attraktivierung des unmittelbaren Wohnumfeldes eine entscheidende Rolle.“ Bei den am häufigsten geäußerten Wünschen der Bürgerinnen und Bürger ist der Bau weiterer Radwege sowie der Ausbau wohnortnaher Spiel- und Sportge-legenheiten hervorzuheben. Um die Bedarfe des selbst organisierten Sports der Bürgerinnen und Bür-ger zukünftig stärker zu berücksichtigen und die Aufenthaltsqualität im Landkreis weiter zu steigern, empfiehlt die Studie, Überlegungen zum Bau von multifunktionellen Sportanlagen mit gesundheits- und fitnessorientierten Anlagenelementen wie Calisthenics weiter zu vertiefen. 

Als eine weitere zentrale Maßnahme der Studie empfiehlt das INSPO die Fortsetzung der prozessbe-gleitenden Lenkungsgruppe sowie die Schaffung einer Planstelle „Sportkoordinator*in“, die beispielhaft beim Kreissportbund mit angesiedelt werden könnte. „Ziel ist es dabei, die interkommunalen Interessen zu bündeln und mit Hilfe starker Netzwerkstrukturen die Begleitung und Steuerung des Umset-zungsprozesses voranzutreiben,“ so der Geschäftsführer des KSB Potsdam-Mittelmark Thomas Bottke. Dieser Empfehlung möchte der Landkreis gerne nachkommen. Fachbereichsleiter Jürgen Otto bekräftigt das Ziel vonseiten der Landkreisverwaltung, die Sportentwicklungsplanung sukzessive gemeinsam mit den Kommunen und den Akteuren aus dem Sport- und Bewegungsbereich umsetzen zu wollen. 

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